Peter Schumachers Rezept: "Sparen, sparen, sparen..."
01.01.2004
Selbständige Porzer Handwerksmeister stellten Forderungen an die Politik
Peter Schumacher begrüßte auf dem Neujahrsempfang der selbständigen Porzer Handwerksmeister Fritz Schramma (M.) und Josef Müller (l.) im Dechant-Scheben-Haus. (Foto:Gabel)
Porz - "Sparen, sparen, sparen…" verordnete Peter Schumacher, Chef der selbständigen Porzer Handwerksmeister, den Gästen des Neujahrsempfangs ebenso wie Politikern und der ganzen Gesellschaft.
Traditionell nutzt der Vorsitzende des Vereins selbständiger Handwerksmeister Porz seine Rede zum Jahresbeginn, um grundsätzliche Forderungen und kritische Anmerkungen des Handwerks der Politik mit auf den Weg zu geben. So ist der Porzer Neujahrsempfang auch immer der Auftakt zu weiteren Diskussionen in der Stadt.
Diesmal redete Schumacher vor über 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Handwerk und Gesellschaft, darunter Oberbürgermeister Fritz Schramma, Bürgermeister Josef Müller, CDU-Chef Walter Reinarz und Kölns Handwerks-Präsident Franz-Josef Knieps. Zahlreiche Obermeister verschiedener Innungen hatten den Weg ins Dechant-Scheben-Haus ebenso gefunden wie Bundestags- und Landtagsabgeordnete.
Natürlich ging Schumacher auf die Neuordnung des Meisterstatus ein und dankte dabei ausdrücklich dem anwesenden SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Dörmann für die sachlichen Gespräche. Die hatten schließlich zu einer erheblichen Reduzierung des ursprünglichen Vorhabens geführt. In nur wenigen Berufen kann künftig auch ein Geselle nach sechs Jahren Tätigkeit in herausragender Position ein eigenes Geschäft eröffnen. Schumacher reklamierte vor allem das "Made in Germany" als weltweites Gütesiegel und warnte davor, auf Kosten von Qualitätseinbußen den Meistertitel abzuwerten.
"Der Meister ist der Beste, und dieses deutsche Erfolgsmodell wollen wir doch nicht aufgeben. Um unsere Ausbildung werden wir weltweit beneidet."
Der Handwerker-Chef regte auch die Diskussion an, über längere Arbeitszeiten wieder nachzudenken und als Ersatz für Krankheitstage Urlaubstage zu opfern. Man habe grundsätzlich zu viele Feiertage in Deutschland, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die zu hohen Lohnkosten müssten endlich spürbar reduziert werden. Schumacher forderte ähnlich wie jetzt in der Diskussion um Elite-Universitäten auch Eliteklassen an Berufsschulen.
"Hier müssen die besten Schüler auch, entsprechend gefördert werden", forderte Schmumacher. Dies sei schon aus Gründen der Sicherung von Qualitätsniveau im Handwerk dringend geboten. Martin Dörmann erläuterte die Reformvorhaben der Bundesregierung und dankte ebenfalls für die sachlichen Gespräche mit den Handwerkern. Fritz Schramma wünschte sich mehr finanziellen Handlungsspielraum in der Stadt, "damit wir den Kölner Handwerkern auch wieder mehr Aufträge geben können." Am Ende erfreute das Porzer Dreigestirn trotz aller Sparappelle die Gäste im Saal.