Porzer Handwerksmeister

Verein Selbständiger Handwerksmeister Porz e.V. 1907



"Discounter machen Innenstadt unattraktiv"

09.02.2005

Deutliche Worte beim Neujahrsempfang der selbständigen Handwerksmeister

Peter Schumacher (m.) mit OB Fritz Schramma (l.) und Heinz-Werner Bonjean im Gespräch. (Foto: Krasniqi)

Porz - "Trotz der Sorgen, die mir die Haushaltslage in Köln und die Situation der Wirtschaft macht, stehen gerade hier in Porz alle Zeichen auf vorsichtigen Optimismus", sagte Ober-bürgermeister Fritz Schramma beim Neujahrsempfang der selbstständigen Porzer Handwerksmeister im Dechant-Scheben-Haus. "So kann die Porzer City durch das neue City-Center auf eine Belebung und einen kleinen Aufschwung hoffen", so der Oberbürgermeister.
Diese Worte stießen beim Vereinsvorsitzenden Peter Schumacher auf taube Ohren. Er sieht gerade deswegen die Situation in der Porzer Innenstadt als bedrohlich: "Ich fürchte, dass durch noch mehr Ansiedlung neuer Baumärkte und Einkaufsketten Kaufkraft aus unserer Innenstadt wegziehen wird."
"Porz befindet sich bereits im verstärkten Maße in dieser Problematik", erklärte Schumacher. "Alteingesessene Pozer Fachgeschäfte, oftmals traditionsreiche Familienunternehmen, müssen schließen, weil sie den Konkurrenzkampf mit den Unternehmen, die auf der billigen grünen Wiese entstanden sind, verloren haben!' Zudem sei der Branchenmix, so Schumacher, in der Fußgängerzone, die aus Ramschläden, Sonnenstudios, Backshops, Spielhallen und Telefonshops bestehe, nicht gegeben.
Die Schuldigen sieht der Vorsitzende bei den Kommunalpolitikern, die sich für den Ausbau der Handelshäuser auf der "grünen Wiese" einsetzen. Damit würden sie aber in Kauf nehmen, "dass sie mitverantwortlich sind für die Zerstörung und den Zerfall einer gesunden Handels- und Handwerksstruktur in der Innenstadt". Besser hingegen fände es Schumacher, wenn sich die Kommunalpolitiker verstärkt um ihr Viertel kümmern, um es attraktiver zu gestalten.
Neidisch blickt Schumacher auf die , Rheinpromenaden anderer Städte, die mit ihren Rheinparks und ihrer gepflegten Promenade Besucher anlockten.

Diesen Synergieeffekt dürfe man nicht verspielen, da schließlich Porz auch eine wunderschöne Rheinpromenade haben kann", betonte Schumacher. Einig waren sich Schumacher und der Oberbürgermeister darin: Wesentliches Standbein der Kölner Wirtschaft ist das Handwerk. Insbesondere für den Ausbildungsmarkt seien die Handwerksbetriebe, die rund 60 Prozent der bundesweiten Arbeitsplätze und Lehrstellen anböten, wichtig.
Gastredner Heinz-Werner Bonjean, Vizepräsident des Deutschen Handwerks, sprach sich dafür aus, dass Sozialsystern zukunftsfähig zu gestalten.

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